2. September 2020

Ich gehe nicht zum Psychologen – ich bin doch nicht verrückt!

Von Lisa

Es ist (leider) eine weit verbreitete Annahme der Menschen, zum Psychologen gingen nur Verrückte. Woran liegt das? Hier können wir nur mutmaßen. Sicher kennen Sie die erschreckenden Bilder in schwarz-weiß von Menschen in einer Gummizelle oder gefesselt an einem Bett. Haben vielleicht von dem Bekannten eines Freundes schon mal gehört, dass jemand in einer Psychiatrie gequält wurde und naja letzen Endes sind ja alle Psychologen sowieso ein eigener Fall für einen Therapeuten. Diese und weitere Argumente sprechen dafür, sich es lieber noch 3 Mal anders zu überlegen bevor man sich helfen lässt. Lieber leben wir mit unseren Symptomen weiter und leben damit ein eingeschränktes Leben. Ja und das kann einem dann auch keiner nehmen. Jeder Mensch hat das Recht darauf, mit seinen Ängsten zu leben, statt dagegen anzugehen. Drehen wir die Sache mal ein wenig um: Was würden Sie tun, wenn Ihr Partner oder ein nahestehender Mensch oder gar Sie selbst schon länger “so ein Stechen” im Herz hat/haben, oder sich offensichtlich ein Bein gebrochen hat/haben? Wie lange würden Sie es mit ansehen, wenn der Besuch beim Arzt verweigert würde, denn es ist ja bekannt: Wer zum Arzt geht, wird ja erst krank gemacht. Letzten Endes ist die Psyche eines Menschen ein Gebiet was wir nicht sehen oder anfassen können, wie ein Beinbruch. Das macht natürlich Unsicherheit und Angst. Bitte denken Sie aber daran: Gesundheit umfasst Körper UND Seele. Vernachlässigen Sie bitte keins davon.